Nahwärme für Schwabmünchen
Sinnvolle BHKW-Abwärmenutzung
Im Baugebiet Südwest III ist jetzt der Spatenstich für die Nahwärmeversorgung erfolgt. Nach der Fertigstellung werden, im Vergleich zu einer konventionellen Energieversorgung, mehr als 420 Tonnen an CO2 pro Jahr eingespart. Das Wärmenetz ist rund 2 Kilometer lang und wird ca. 450 Haushalte mit einer Gesamtanschlussleistung von 2.000 kW mit nachhaltiger und sauberer und hocheffizient erzeugter Wärme versorgen. Die Wärme für die Beheizung der Haushalte liefert die eigens gegründete Gesellschaft „Wärmeversorgung Schwabmünchen GmbH“. Anteilseigner sind zu je 50 Prozent die Stadt Schwabmünchen und die e-con AG. Die Nahwärmegesellschaft ist sowohl Investor als auch Betreiber der Anlage. Als Energiequelle dient die BHKW-Abwärme der Ritter GmbH in der naheliegenden Kaufbeurer Straße. Die Fertigstellung ist bis Ende 2022 geplant. Mit der Alois Müller GmbH und der e-con AG hat sich die Stadt zwei Partner mit großer Expertise an Bord geholt.
Das Wärmenetz wird derzeit von der GWS GmbH im Rahmen der Gesamterschließung gebaut. Diese ist auch für den Verkauf der Grundstücke zuständig. Der Anschluss an das Netz wird sich im Bauplatzpreis integrieren.
Peter Waizenegger, Vorstand der e-con AG erläutert im Rahmen des gelungenen Auftakts das Energiekonzept. „Wie fast alle produzierenden Unternehmen benötigt die Firma Ritter eine Menge elektrischer Energie. Die bei der Kraft-Wärme-Kopplung entstehende Wärme kann oft nur teilweise im Unternehmen sinnvoll genutzt werden. Mit diesem Konzept können wir den Wärmeüberschuss ökologisch als auch wirtschaftlich ins Netz einspeisen.“ Zur Wärmeverteilung und Gewährleistung der Versorgungssicherheit wird zudem eine Spitzenlastzentrale errichtet. Mit einem zentralen Pufferspeicher werden Lastspitzen ausgeglichen und eine optimale Einbindung der KWK-Wärme ermöglicht.“
„Mit dem heutigen Spatenstich setzen wir gemeinsam mit unseren beteiligten Partnern den Startschuss für dieses zukunftsweisende Vorhaben. Wir freuen uns, mit diesem ausgeklügelten Energiekonzept einen neuen und innovativen Weg einzuschlagen, um unseren Bürgern eine klimafreundliche Energie bereitstellen zu können.“, zeigt Bürgermeister Lorenz Müller auf und ergänzt „Das Nahwärmenetz ist auf einen weiteren Ausbau konzipiert. Die Spitzenlastzentrale wird in modularer Bauweise errichtet und bietet daher auch die Option, sowohl die Betriebe im Gewerbegebiet Süd als auch weitere Wohneinheiten anzuschließen.“
Die zentrale Versorgung über das Netz bedeutet für die Nutzer eine ressourcenschonende und nachhaltige Wärme sowie mehr Platz im zukünftigen Haus, da keine Heizkessel oder Tanks benötigt werden. Zudem wird die Funktion des Nahwärmenetzes durch die e-con rund um die Uhr überwacht, wodurch eine unterbrechungsfreie Wärmeversorgung gewährleistet ist.
Als Spezialist für Energieconsulting und -contracting entwickelt die e-con ressourcenschonende und nachhaltige Energiekonzepte, die ganz individuell an die Anforderungen vor Ort angepasst werden. Der Schwerpunkt liegt dabei auf maximaler Eigenstromerzeugung sowie dem Heizen und Kühlen mit regenerativen Energien. In Sachen Leitungsbau- und -verlegung werden diese Konzepte dann von der Alois Müller GmbH realisiert. „So können wir Lösungen aus einer Hand anbieten, die optimal aufeinander abgestimmt sind. Das ist ein enormer Vorteil für unsere Kunden“, erklärt Andreas Müller, Geschäftsführer Alois Müller GmbH. Denn neben der Energie- ist auch die Kosteneffizienz ein entscheidender Faktor bei der Entwicklung jedes einzelnen Konzepts.