Vertragsunterzeichnung mit Sappi und Liebherr v.li.: Peter Waizenegger (Vorstand e-con AG), Maik Willig (Sappi-Geschäftsführer), Ulrich Heusel (Geschäftsführer Liebherr Ehingen) und Enrico Lagoda (Leiter Großprojekte e-con AG) bei der Vertragsunterzeichnung in der Ehinger Sappi-Zentrale.
Abwärmevertrag unterzeichnet:
Sappi, e-con und Liebherr starten zukunftsweisendes Projekt
Mit der Unterzeichnung eines langfristigen Abwärme-Liefervertrags haben die Sappi Ehingen GmbH und die e-con AG aus Memmingen einen wichtigen Grundstein für ein zukunftsweisendes Wärmeversorgungsprojekt gelegt. Der Vertrag mit einer Laufzeit von 20 Jahren regelt die Auskopplung und Nutzung von Abwärme, die heute ungenutzt in die Donau abgeführt werden muss. Die e-con AG plant damit den Bau und Betrieb einer Fernwärmeversorgung. Als wichtigster Ankerkunde wird die Liebherr-Werk Ehingen GmbH die Energie zur CO2-neutralen Deckung des Wärmebedarfs für die geplante Werkserweiterung im Industriegebiet Berg nutzen. Mit der Stadt Ehingen besteht eine enge Zusammenarbeit im Zuge der kommunalen Wärmeplanung. So ist die Option zur Nutzung durch Dritte vorgesehen.
Es ist großartig, dass der Vertrag heute unterzeichnet werden konnte“, freut sich Maik Willig, Geschäftsführer von Sappi in Ehingen. „Die Nutzung unserer Energie zur CO2-neutralen Beheizung von Gebäuden wird für alle ein Gewinn sein, denn sie hilft, die Ökologie der Donau zu verbessern und Treibhausgase zu vermeiden. Die sehr lange Laufzeit gibt dem Projekt die notwendige Sicherheit und ist darüber hinaus ein gutes Zeichen für unseren Produktionsstandort hier in Ehingen.“
Peter Waizenegger, Vorstand der e-con AG ergänzt: „Für uns bildet der Vertrag mit Sappi das Fundament für die geplante Wärmeversorgung. Nach erfolgreichem Abschluss der Machbarkeitsstudie, die wir aktuell für das Projekt durchführen, liegt eine anspruchsvolle Bauphase vor uns. Wir wollen als Wärmeversorger zunächst das neue Industriegebiet beliefern – mit Liebherr als Hauptabnehmer. Dabei ist die Abwärme von Sappi als Wärmequelle so ergiebig, dass genügend Potenzial für die Erschließung weiterer Gebiete vorhanden ist.“
„Wir freuen uns, dass wir die bei Sappi entstehende Abwärme für die von uns geplante grüne Fabrik im Ortsteil Berg nutzen können“, erklärt Liebherr-Geschäftsführer Ulrich Heusel. „Die Initiative von zwei Ehinger Unternehmen führt hier zu einer echten Win-win-Situation, insbesondere für die Umwelt. Und mit der e-con AG haben wir einen kompetenten Partner gefunden.“
Kalte Fernwärme
Die Abwärme, die bei Sappi im Produktionsprozess entsteht, ist als geklärtes Abwasser mit einer Temperatur zwischen 25°C und 30°C vorhanden. Sie soll über Wärmetauscher an einen Zwischenkreis übertragen und mittels Rohrleitungen ins Industriegebiet transportiert werden. Die Temperatur ist zur Beheizung von den nach neustem Energiestandard entstehenden Gebäuden und Industriehallen für einen Großteil des Jahres völlig ausreichend. Durch den Einsatz von dezentralen Wärmepumpen können auch höhere Temperaturen generiert werden, beispielsweise für die Erwärmung des Brauchwassers.
Der Baubeginn der Wärmeleitung und der dazu erforderlichen Infrastruktur ist für 2025 im Zuge der Erschließung des Industriegebiets Berg vorgesehen. „Alle Beteiligten, allen voran Projektentwickler e‑con, haben hier noch eine Mammutaufgabe vor sich und es gibt noch viele Details zu klären. Aber wir sind zuversichtlich, dass wir bereits 2026 unsere ersten neuen Gebäude in Berg mit Abwärme von Sappi beheizen werden,“ so Heusel. Willig ergänzt: „Die Wärmequelle ist langfristig gesichert und ihr Potenzial ist mehr als ausreichend.“